5. Oktober 2017 | Mein Resüme nach 5 Radiosendungen

„Du gehst mal zum Radio“ sagte mir schon öfters mein ehemaliger Chef. Danke! Ja, Torsten, du hattest da absolut Recht! Er musste es ja wissen, denn mit ihm hatte ich schließlich über 12 Jahre eng und bewegt zusammen gearbeitet. Dank eines Zufalls im Sommer diesen Jahres hatte Lea als freie Redakteurin vom Südwestrundfunk mich im Live-Interview beim HORADS in Stuttgart. Die Sendung gefiel mir so sehr das ich selbst etwas machen wollte und schlussendlich dank des Programmdirektors Lion meine eigene Sendeschiene bekam.

Eine Stunde live alle 14 Tage, ein Anfang. Von was auch immer. Leben ist ja nicht planbar. Und ab der zweiten Sendung auch eine Wiederholung am Sonntag. Sowie den Zugang zur Webseite für die Blogartikel der Sendungsankündigung. Und HORADS ist hier Crossmedial unterwegs, es folgten Sendungsankündigungen der Redaktion auf Facebook und Instragram. Und ich habe eine Sondergenehmigung als ehrenamtliche, also unbezahlte Gast-Moderatorin. Denn normalerweise ist es ein Lernradio für Studenten der Hochschule der Medien in Stuttgart. Daher versuche ich, auch lokale und mediale Themen hier ins Programm zu bekommen. Das ist eben mein Anteil an der Vielfalt im Radio.

Moderieren fällt mir leicht, meine Stimme ist angenehm und ich bin klar im Thema. So das Feedback. In meinem Leben habe ich schon weit über 350 Vorträge, Schulungen und Sessions gehalten. Einige Opener vor 200 bis 250 Leuten, intensive gefühlsvolle Vorträge und Workshops vor 10 und auch vor 50 Menschen. Und an den Kommentaren seht ihr, wie super gut das ankommt.

Warum also nicht live über den Sender? Ohne Script. Frei aus dem Kopf! Das liebe ich. Sich mit Menschen unterhalten. Auf der persönlichen Ebene. Charaktere mit Ecken und Kanten, die auch etwas erlebt haben. Vielleicht sogar ähnlich wie meine Geschichte. Letztlich geht es oft um Selbstfindung und Verwirklichung. Ein ganz großes Thema in unserer heutigen Zeit. Und mein Konzept trifft. Bis Mai 2018 habe ich nun 20 Gäste zusammen, dafür bin ich euch echt dankbar. Das ihr das auch für mich macht, mir einen Gefallen gebt und ich dadurch auch in meiner beruflichen Entwicklung weiterkomme. Danke!

Mein Sendeauftakt war grandios. Sexcoach Claudia ist perfekt für das Radio. Eine wahnsinnige Stimme mit Ausstrahlung. Ein interessantes Thema. Und sie ist wirklich authentisch und mit Herzblut dabei. Das macht Lust auf mehr. Und daraus wird noch mehr, ich habe da momentan eine noch unscharfe Idee.

Mit Momcoach Iris in Folge 02 hatte ich ein für mich schwierigeres Thema herausgesucht, denn ich habe keine Kinder. Aber tapfer versucht, hier den roten Faden zu halten. Und das gelang trotz des Klavierspielers in der Halle ums Eck, der uns am Anfang fast rausgebracht hätte.

Der Sendestart in Folge 03 mit Creative Director Samira verzögerte sich um fast 4 Minuten, weil der Sender durch einen Programfehler in der vorherigen Stunde in der Notschleife war. Das Studio also vom UKW Sender abgekoppelt. Unerkannt. Und dann das Mikro auch die ganze Sendung übersteuert. Das ist eben Risiko im Selbstfahrermodus. Das Interview war dann absolut top, Samira legte in einer Dreiviertelstunde ein tolles Fachgespräch über Filme und Zeichnungen hin. Unsere drei Stunden Vorgespräch waren eben schon sinnig. Ihren Freund, ein Regisseur und Filmemacher habe ich im Januar als Blind Date in der Sendung. Ausnahmsweise machen wir da kein Vorgespräch. Das wird ebenso interessant.

Glücksministerin Gina Schöler kam für Folge 04 als eine Wahlsondersendung extra von weither aus Mannheim angereist. Nur für mich! Sie strahlte und sprudelte nur so, dass wir netto die doppelte Zeit brauchten. 82 Minuten ohne Musik, undenkbar auf einem kommerziellen Sender. Und die Überzeit aus der Anschluss-Stunde geklaut, dort lief ja „nur“ Rotation. Das gab auch berechtigterweise für mich einen gerade gerückten Kopf von der Programmdirektion. Es war aber so spannend, dass ich nicht abbrechen wollte. Elefantenrunde zur Wahl eben.

Genau das Zeitproblem hatte ich wieder mit Autor Uwe Hauck, als er von seinem Selbstmordversuch lebhaft erzählte. Seine Aufregung verging rasch und ich leitete ihn sicher durch das echt schwere Thema der Depression und des Suizids. Fünfeinhalb Stunden Vorgespräch passten nicht leicht in 50 Nettominuten. Und eine Doppelstunde geht eben nicht auf diesem Sendeplatz. Als Moderatorin brachte ich aber die Punkte heraus, alles wichtige wurde angesprochen. Wir werden im nächsten Jahr nochmals eine weitere Sendung zu dem Thema machen, ich habe passend davor einen Therapeuten im Interview.

Es ist für mich alles anstrengend und kostet viel Zeit – aber es macht mir unglaublich viel Spaß! Das ist genau mein Ding. Ich wollte es und nun bin ich glücklich. Und werde noch mehr daraus machen. Ein Moderationskurs ist im nächsten Monat fest gebucht. Eine Voranfrage bei einem kommerziellen Lokalsender für eine Moderation ist in der Planung. Vielleicht bin ich in Zukunft noch öfters zu hören! Ich wünsche es mir.